Inflation ist ein normaler und sogar gewollter Prozess in einer Marktwirtschaft. Sie sorgt dafür, dass sich Geld und Preise stetig verändern, was die Wirtschaft ankurbelt. Aber wie krass sich das über Jahrzehnte anfühlt, wird einem erst klar, wenn man die Vergangenheit mit heute vergleicht.
Manchmal merkt man es nicht an den großen Schlagzeilen, sondern an den kleinen Dingen des Alltags. Letztens stand ich wieder im Supermarkt. Vor einigen Jahren habe ich für 100 Euro einen Einkaufswagen bekommen, der pickepacke voll war. Heute? Da ist der Wagen vielleicht halb voll und ich frage mich, wo das Geld geblieben ist.
In den 70er Jahren haben meine Eltern ihr Haus gebaut. Ich kenne die genauen Zahlen nicht, aber damals war es für eine "normale" Familie noch möglich, mit einem Kredit und viel Eigenleistung ein eigenes Haus zu bauen. Damals lag der durchschnittliche Preis für ein Einfamilienhaus bei etwa 70.000 bis 80.000 DM – das wären heute umgerechnet grob 35.000 bis 40.000 Euro. 🏡
Klingt wie ein Witz, oder? Heute zahlst du dafür locker das Zehnfache. Es ist wichtig zu verstehen, dass auch die damaligen Gehälter deutlich niedriger waren und die Löhne über die Jahre mit der Inflation gestiegen sind. Es liegt nicht daran, dass alles schlechter geworden ist, sondern daran, dass sich die Kaufkraft des Geldes verschoben hat, während der Wert der Immobilie mitwuchs.
Spulen wir 25 Jahre vor. Rund um das Jahr 2000, als wir unsere Eigentumswohnung im Kölner Umland gekauft haben, waren die Preise natürlich schon deutlich höher. Trotzdem lag der noch bei unter 2.000 Euro für die erstbezogene Wohnung. Auch das ist aus heutiger Sicht kaum vorstellbar.
Heute kostet eine ähnliche Wohnung schnell 4.500 Euro oder mehr pro Quadratmeter. Der Wert unserer Wohnung ist in 25 Jahren deutlich gestiegen, und das, obwohl wir gefühlt immer nur kleine Schritte bei den Kaufpreisen wahrgenommen haben.
Diese Geschichten sind keine Einzelfälle. Sie zeigen, wie sich die Kaufkraft des Geldes über die Zeit verändert hat. Der 100-Euro-Einkaufswagen, das Haus der Eltern und meine Eigentumswohnung – alle drei erzählen dieselbe Geschichte: Geld, das man nur spart und liegen lässt, verliert an Wert. Das ist die Aufgabe der Inflation. Mit meinem Inflationsrechner könnt Ihr das mit unterschiedlichen Beträgen und Zeiträumen einmal durchspielen.
Und genau deshalb sind Themen wie Investieren in Sachwerte wie Aktien und das richtige Verständnis darüber so wichtig. Man kann die Inflation nicht aufhalten, aber man kann lernen, mit ihr umzugehen, um sein Vermögen zu schützen und auszubauen.
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